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Sexuell übertragbare Krankheiten

Bildquelle: pexels

Sexuell übertragbare Krankheiten

Mann und Frau liegen lachend im Bett und der Mann gibt Frau einen Kuss auf Wange

Verschiedene Erreger

Zu den sexuell übertragbaren Krankheiten, deren offizielle WHO-Bezeichnung STD (sexually transmitted diseases) lautet, zählen neben Syphilis (Lues), Gonorrhö (Tripper) und weichem Schanker (Ulcus molle) auch Viruserkrankungen wie HIV/Aids, Genitalherpes, Hepatitis B oder bakterielle Erkrankungen wie Chlamydieninfektionen.

Auch Krankheiten durch Parasiten wie Filzläuse oder Trichomonaden werden durch ungeschützten Sexualverkehr ausgelöst. Ebenso möglich sind Pilzinfektionen wie Candidosen oder Soor.

Den Geschlechtskrankheiten kann man nur dann zu 100 Prozent vorbeugen, wenn man vollständig auf Geschlechtsverkehr und den Kontakt mit Körperflüssigkeiten verzichtet. Einen weitgehenden Schutz bietet die Anwendung von Kondomen.

Außerdem verhindert eine regelmäßige Intimhygiene das Risiko, sich anzustecken. Auf aggressive Seifen, Spülungen oder spezielle Intimsprays sollte man dabei allerdings verzichten, sinnvoller sind lauwarmes Wasser und eine pH-neutrale Seife.

Bei Beschwerden, wie z.B. Hautveränderungen, Juckreiz oder Brennen im Intimbereich, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der gegebenenfalls eine frühzeitige Behandlung einleiten kann. In dieser Zeit unbedingt auf ungeschützten Geschlechtsverkehr verzichten, damit der Partner nicht angesteckt werden kann.

Einigen Geschlechtskrankheiten wie beispielsweise Hepatitis B kann man auch durch eine Impfung vorbeugen. Eine HPV-Impfung kann bei jungen Frauen vor der Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) schützen und so das Risiko von Gebärmutterhalskrebs verringern.

Verursacher: Bakterien

Unterschiedliche Bakterien können beim sexuellen Kontakt übertragen werden und Syphilis, Gonorrhö, Chlamydieninfektionen, Scheidenentzündungen, Ulcus molle oder Genitalinfekte auslösen.

Syphilis galt bereits im Mittelalter als "Lustseuche" und wird durch das Bakterium Treponema pallidum übertragen. In der Regel sind direkte sexuelle Kontakte nötig. Das Bakterium dringt durch kleinste Verletzungen der vaginalen, oralen oder analen Schleimhaut oder Haut in den menschlichen Körper ein.

Während der Schwangerschaft kann der Erreger auf das Ungeborene übertragen werden. Wird die Krankheit, die in verschiedenen Stadien verläuft, nicht behandelt, ist auch nach dem Abklingen eine Ansteckungsgefahr gegeben. Unbehandelt kann die Syphilis Jahre später das Hirn befallen und zu Lähmungen führen.

Wird die Syphilis frühzeitig erkannt, ist sie wie alle weiteren bakteriell verursachten Geschlechtskrankheiten durch die Gabe von Antibiotika leicht heilbar. Erste Symptome sind Geschwüre an Scheide oder Penis, die allerdings schmerzlos sind und wieder verschwinden. Im zweiten Stadium entwickeln sich Hautausschläge am ganzen Körper (Syphilliden) und/oder grippeähnliche Symptome.

Auch die Gonorrhö (umgangssprachlich als Tripper bezeichnet) kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Auslöser sind Gonokokken vom Typ Neisseria Gonorrhoeae, die durch vaginalen, analen oder oralen Sexualverkehr übertragen werden.

Das Bakterium lebt auf den Schleimhäuten des Gebärmutterkanals und der Harnröhre und kann dort überleben, ohne Symptome zu verursachen. Bei Frauen sind leichtes Brennen beim Wasserlassen sowie grün-gelblicher Ausfluss oder Unterleibsschmerzen möglich.

Männer spüren den Tripper bereits wenige Tage nach der Übertragung mit Brennen und Jucken beim Wasserlassen und einem eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre. Auch ein Tripper kann zu Komplikationen führen, wenn er nicht behandelt wird. Dazu zählen Unterleibsentzündungen mit Unfruchtbarkeit als Folge, Gelenkentzündungen und Herzprobleme.

Verursacher: Viren

Verschiedene Viren können ebenfalls beim Sex übertragen werden. Zu den durch Viren ausgelösten Erkrankungen zählt die so genannte Alphabet-Krankheit Hepatitis, daneben Genitalherpes, Feigwarzen und HIV/Aids.

Die Viren, die die verschiedenen Hepatitis-Varianten auslösen, werden analog ebenfalls mit Buchstaben gekennzeichnet - also: das Hepatitis A Virus (HAV) löst Hepatitis A aus, HBV dann Hepatitis B. Die Krankheiten betreffen alle die Leber, sind aber sonst so unterschiedlich wie die Viren und wie deren Übertragungswege.

So werden Hepatitis A und E fäko-oral übertragen, also durch Schmierinfektionen und schlechte Hygiene, bei oral-anal-Sex oder durch unsauberes Spritzenbesteck. 50 Prozent der Hepatitis B, C, D und F-Erkrankungen werden durch Sexualverkehr (vaginal, anal oder oral) übertragen, die anderen 50 Prozent durch Blut-zu-Blut-Kontakt sowie bei der Geburt von der Mutter auf das Kind.

Eine akute Hepatitis zeigt meist unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Bauch-, Muskel- oder Gelenkschmerzen sowie Fieber. Bei einem Teil der Infizierten tritt eine Gelbsucht auf. Bei schweren Verläufen kann es zu einem Leberversagen kommen.

Die Ansteckung mit Genitalherpes ist sogar beim Küssen möglich, wenn Herpesbläschen oder -geschwüre an der Lippe die Viren abgeben. Auslöser ist wie beim Lippenherpes das Herpes simplex Virus.

Oft, aber nicht immer, bilden sich wenige Tage nach der Übertragung bei der Frau an den Schamlippen oder in der Scheide, beim Mann am Penis (und bei beiden möglich: im Mund oder am Darmausgang) kleine Bläschen, die platzen. Nachher entsteht ein schmerzhaftes Geschwür, das dann verkrustet.

Feigwarzen werden durch das Humane Papilloma Virus (HPV) verursacht. Diese Viren werden vor allem durch ungeschützten Vaginal- und Analverkehr übertragen, aber auch durch Schmierinfektionen.

HIV-Schmierinfektionen

Das Human Immunodeficiency Virus (HIV) kann durch genitale, orale oder anale sexuelle Kontakte mit einer infizierten Person übertragen werden. Daneben sind auch Blut und Blutprodukte, benutzte Spritzen sowie die Muttermilch mögliche Infektionsherde. Außerhalb des Körpers ist das Virus nicht in der Lage, sich weiter zu vermehren, so dass es nicht durch die Luft übertragen werden kann.

HI-Viren befallen bestimmte Zellen des Immunsystems, die sogenannten T-Helferzellen, und vermehren sich in ihnen. Wenn das Virus in den Körper gelangt, reagiert dieser mit einer Abwehrfunktion. Die dabei gebildeten Antikörper können das Virus allerdings nicht vernichten - und die Infektion schreitet weiter fort.

Eine HI-Infektion führt zu einem Acquired Immunodeficiency Syndrome, kurz Aids. Bei dem erworbenen Immundefekt ist die Abwehrfähigkeit des Körpers gegenüber Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren stark herabgesetzt.

Weltweit sind mehr als 35 Millionen Menschen an dem Aids-verursachenden HI-Virus erkrankt. In Deutschland wird die Zahl von HIV-Infizierten auf rund 80.000 Menschen geschätzt, jährlich kommen etwa 3.200 neue Fälle hinzu.

Gegen die HIV-Infektion stehen etwa 20 Medikamente aus drei verschiedenen Klassen zur Verfügung, die im Baukastensystem kombiniert werden können. Diese Medikamente hemmen die Entwicklung des Virus in verschiedenen Phasen seines Infektionszyklusses.

Allerdings ist diese Behandlung schwierig, da die Viren eine hohe Mutationsrate besitzen, was zu Resistenzentwicklungen gegen die Medikamente führt. Zudem haben die Medikamente teilweise starke Nebenwirkungen.

Schutz vor HIV/Aids bietet Safer Sex. Dieser wiederum bedeutet:

  • Geschlechtsverkehr ausschließlich mit Kondom.
  • Kein Sperma in den Mund nehmen.
  • Keine ungeprüften, billigen Kondome verwenden (Gefahr von Rissen oder Löchern).
  • Keine Gleitmittel mit Öl verwenden, sondern solche auf Wasser- oder Silikonbasis.

Bildquelle luckybusiness/stock.adobe.com

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